Sylvia Löhrmann ist neue Bonner Döppekooche-Königin. Der Verein Altes Rathaus hat der stellvertretenden NRW-Ministerpräsidentin und Landesministerin für Schule und Weiterbildung den Titel verleihen. Seit 2011 werden mit der Auszeichnung Personen geehrt, die eng mit Bonn verbunden sind und sich für die Stadt einsetzen. In den vergangenen Jahren erhielten bereits Bundesministerin Barbara Hendricks (2014), Dr. Guido Westerwelle (2013), Dr. Peer Steinbrück (2012) und Dr. Peter Ramsauer (2011) den Titel.

Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch, Schirmherr des Vereins Altes Rathaus, hielt die Laudatio auf die neue Königin. „Sie sind eine Nachhaltigkeitsexpertin und passen somit wunderbar zum Profil unserer Stadt, von der die Vereinten Nationen selbst sagen: ‚Von Bonn aus Nachhaltigkeit weltweit‘, betonte Nimptsch. Sie sei als ehemalige Präsidentin und jetzige stellvertretende Präsidentin der Kultusministerkonferenz der Länder (KMK) daran beteiligt gewesen, die Welterbekonferenz der UNESCO in diesem Jahr nach Bonn zu holen, vorzubereiten und mitzugestalten.

Zu Bonn passten ebenfalls die Fortschritte bei der Inklusion, die Löhrmann als Schulministerin und damalige KMK-Präsidentin angestoßen habe, erklärte der OB weiter. „Bonn ist die Stadt mit der aktuell höchsten Inklusionsquote in Nordrhein-Westfalen. Und hier stehen einige Schulen, die als erste in Deutschland schon vor mehr als 30 Jahren den gemeinsamen Unterricht eingeführt haben“, hob er hervor. Nicht zuletzt sei Löhrmann bei einem für die Stadt besonderen Moment dabei gewesen: der Eröffnung des World Conference Center Bonn im Juni – „Und allein das reicht schon für die Ehrung“, so der Oberbürgermeister scherzhaft.

Rudolf Müller, Vorsitzender des Vereins Altes Rathaus, skizzierte die Vita der neuen Königin und schlug dabei den Bogen von Löhrmanns Herkunft, die in Essen geboren wurde, zu dem rheinischen Kartoffelgericht Döppekooche. Letztlich seien doch wohl beides – die Kohle des Ruhrgebiets und die rheinische Ackerfrucht – echte Bodenschätze.

Der Verein Altes Rathaus wurde 2009 gegründet, um die Stadt bei der Modernisierung und Verschönerung ihrer „guten Stube“, des Alten Rathauses am Markt, zu unterstützen. Langfristiges Ziel ist es, das Gebäude, in dem 1738 erstmals der Rat tagte, gut in Schuss zu halten. Die jüngste große Investition von 25.000 Euro durch den Verein floss in die Restaurierung der beiden wertvollen historischen Lampenstelen im toskanischen Stil draußen vor der Rathaustreppe.