Der Verein Altes Rathaus hat Bundesaußenminister Guido Westerwelle zum Knällchen-König 2013 ernannt. Vereinsvorsitzender Rudolf Müller betonte bei einem Benefiz-Essen im Alten Rathaus, Westerwelle habe seine Verbundenheit zur Stadt Bonn vielfältig zum Ausdruck gebracht.

In der Bundesstadt verbrachte der Außenminister seine Kindheit, die Schul- und Studentenzeit sowie große Teile seines politischen Lebens. „Ihr Abitur legten Sie am EMA ab, dem Bonner Gymnasium, das den Namen eines der großen deutschen Freiheitskämpfers des 19. Jahrhunderts trägt: Ernst Moritz Arndt“, so Müller. Zu Westerwelle sagte er: „Ob Arndts liberaler Genius schon für Sie so prägend war, dass Sie sich später der Partei der Liberalen anschlossen, und zu einer ihrer bekanntesten zeitgenössischen Protagonisten wurden, kann ich nicht beurteilen. Jedenfalls begann Ihre Kariere in der FDP hier in Bonn.“

Bonns Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch, der Schirmherr des Vereins Altes Rathaus ist, betonte in seiner Laudatio, dass der Kesselsknall (auch Döppekooche und mit 20 anderen Bezeichnungen genannt) ursprünglich als Arme-Leute-Essen galt. „Das passt wunderbar zur Finanzsituation der Stadt“, sagte Nimptsch. „Wir können uns keine großen Sprünge leisten und freuen uns, wenn Bonnerinnen und Bonner, die sich schon früher eine echte Martinsgans leisten konnten, uns finanziell unter die Arme greifen.“ Im Verein Altes Rathaus habe sich eine ganze Reihe solch großzügiger Spender zusammengefunden.

Nimptsch dankte dem neuen Knällchen-König für sein Bekenntnis zur Bundesstadt Bonn auch am Kabinettstisch in Berlin. Sein „bönnsches Hätz“ habe manches in und für Bonn mitbewegt, darunter das Engagement des Bundes für das World CC Bonn, den Ausbau des UN Campus, das August-Macke-Haus und die Afghanistan-Konferenz 2011: „Grund genug, Sie gleichsam in den Adelsstand zu erheben.“

Der Verein Altes Rathaus wurde 2009 gegründet, um die Stadt bei der Modernisierung und Verschönerung ihrer „guten Stube“, des Alten Rathauses am Markt, zu unterstützen. Bis zu 50.000 Euro will der Verein der Stadt dafür alljährlich zur Verfügung stellen, die Hälfte des Betrages, der in die Unterhaltung des Rathauses investiert werden muss. Langfristiges Ziel ist es, das Gebäude, in dem 1738 erstmals der Rat tagte, gut in Schuss zu halten. Mittlerweile geht das bürgerschaftliche Engagement des Vereins über das Alte Rathaus hinaus. Allein in diesem Jahr stellt der Verein 150 000 Euro für zahlreiche kleinere und größere Projekte, wie beispielsweise die Sanierung des Brunnens mit dem großen Obelisken auf dem Marktplatz, bereit.